Häusliche Gewalt vor und während der COVID-19-Pandemie
Ein Vergleich von zwei bevölkerungsrepräsentativen Befragungen
Domestic violence before and during the COVID-19 pandemic—a comparison of two representative population surveys
Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 483-4; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0267
Kliem, Sören; Baier, Dirk; Kröger, Christoph
Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche gesundheitliche, aber auch gesellschaftliche Veränderungen hervorgerufen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden ab März 2020 in Deutschland weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet (zum Beispiel Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Schulschließungen). Obgleich diese Maßnahmen entscheidend dazu beitragen, der Ausbreitung der Krankheit sowie einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeugen (1), können sie auch tief greifende Auswirkungen auf das soziale Miteinander haben. So wurde unter anderem erwartet, dass aufgrund der pandemiebedingten Kontakteinschränkungen ein Anstieg häuslicher Gewalt erfolgen würde.
Hellfeldanalysen (zum Beispiel die polizeiliche Kriminalstatistik), die derzeit bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen COVID-19-Pandemie und häuslicher Gewalt dominieren, erfassen nur den Anteil der häuslichen Gewalt, welcher der Polizei oder Beratungsstellen gemeldet wird. Ein vollständigeres Bild kann durch repräsentative Befragung der Gesamtbevölkerung nach eigener Täter- beziehungsweise Opferschaft erreicht werden (Dunkelfeldbefragung).
Bitte lesen Sie weiter beim aerzteblatt.de